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Dienstag, 25. Juli 2017

Götter der Nacht – Göttlich oder Teuflisch?

Götter der Nacht – Göttlich oder Teuflisch?

Cooler Content auf mehreren Ebenen.



Erinnert Ihr Euch an meine Heldentod-Rezension? Wenn nicht: Hier klicken und Ihr seid wieder ‚up to speed‘. Für all jene, die darauf gerade keine Lust haben, kommt hier die Kurzfassung. Die Borg sind wieder da – und nicht nur in ihrem typischen „Wir sind die Borg, Sie werden assimiliert werden“-Trott, sondern richtig gefährlich, man könnte auch sagen: hochgradig angefressen. Das ist eine Charaktereigenschaft, die man dem Kollektiv nicht zugetraut hätte, aber – hinsichtlich dessen, was ihnen zugestoßen ist, handelt es sich hierbei um die einzig logische Reaktion. Denn die Borg stehen gerade vor dem Aussterben. Und wie ein tödlich-verwundetes Tier sind sie nun nur noch gefährlicher. Nicht einmal der Tod selbst kann dich vor der Assimilation bewahren – somit sind sie nun das, was manche Rezensenten schon immer in ihnen gesehen haben: Star Treks Antwort auf Zombies. Und diese Technozombies in ihren Würfelraumern führen nun Krieg gegen alle Anderen. In "Star Trek Heldentod" wurde der Grundstein gelegt, in „Mehr als die Summe“ wurde es ausgebaut – nur um in dem dreiteiligen Special-Event seinen Höhepunkt zu finden.




Ist die Destiny-Trilogie ein gutes Schicksal für das Star Trek Universum?





Comicleser kennen dieses Gefühl – einmal im Jahr, wenn die Zahlen mal wieder drohen, ein wenig einzubrechen, kommt ein Marketingmensch auf die Idee „Schnell, lasst uns ein großes Crossover-Ereignis schreiben.“ Manche von ihnen sind sogar richtig gut – andere hingegen… über diese spricht dann der us-amerikanische Reviewer Lewis Lovhaug – oder auch Linkara – z.B. in seinem „Amazons Attack“- Review, das Interessierte über diese Links verfolgen können. Ob es gut ist, dort rezensiert zu werden? Nun – seine stehende Redensart, auch "Catchphrase genannte", ist „this comic sucks“, also mehr oder weniger „Dieser Comic ist Mist“. Sicherlich bespricht er auch mal einige gute Comics, aber sein Kerngeschäft sind eben die Druckerzeugnisse, die eher nicht so gut sind. Und marketing-mäßige Crossover-Ereignisse gab es im Laufe der Jahre viele. Hierzu hat Kollege Linkara gleich vier Beiträge hochgeladen, die sich mit der Thematik beschäftigten. Und wer wissen möchte, wie es seinerzeit um die Comic-Industrie bestellt war, kann sich auch gleich die Videoreihe „The rise and fall of the Comic Empire“, zu Deutsch also „Der Aufstieg und Fall des Comicimperiums“ von SFDebris zu Gemüte führen. Die Videos sind allesamt sehr unterhaltsam, und ich kann sie nur empfehlen.



Eine kurze Einführung in die Welt der Crossover





Wie auch immer – wir waren bei den Crossover-Ereignissen, „Crossover-Events“ oder sonst wie bezeichnet. Zunächst mal müssten wir erklären, was ein Crossover ist. Dies ist dann gegeben, wenn Charakter A) aus Serie B) in Serie C) auftaucht und mit den Charakteren D) und E) interagiert. Beispiel für diese Gleichung: Captain Sisko von Deep Space Nine (Serie A) reist durch das zur Serie gehörige Wurmloch, aber etwas geht schief und er landet auf Coruscant, dem Hauptstadtplaneten der galaktischen Republik bzw. des galaktischen Imperiums aus Star Wars (Serie B). Um herauszufinden, wie er wieder zurückkommt, unterhält er sich mit Yoda, der ihn mit Hilfe der Macht wieder nach Hause schicken will. Erneut geht etwas schief, und er taucht zwar im Erdorbit auf, aber die Prometheus aus dem Stargate Universum (Serie C) schneidet ihm den Weg ab. Natürlich gibt es auch In-Universe-Crossover, die dann gegeben sind, wenn Captain Picard seine Kollegin Captain Janeway bei einer Sache um Hilfe bittet oder die Defiant ein Shuttle der Enterprise NX01 findet. Im Falle des vorliegenden Buches, beziehungsweise der Buchreihe, treffen die Crews von „Star Trek – the next generation“, „Star Trek Titan“ und „Star Trek Deep Space Nine“ aufeinander, um nicht nur gegen die Borg zu kämpfen, sondern auch ein großes Rätsel zu lösen. Ursprünglich schrieb ich ja, dass diese Geschichte mehrere Ebenen beinhalten würde – das trifft auf Buch 1 im Besonderen zu, dergestalt, dass an vier Fronten gekämpft wird. Einmal geht gegen die Borg (und somit um das Herz der Föderation), einmal umd des Rätsels Lösung, wie die Columbia in den Gamma-Quadranten kam, einmal auf sehr privater Ebene und einmal in gleich drei Zeiten. Doch bevor man weiß, wer auf welcher Zeitebene agiert, wäre es vielleicht geschickt zu erfahren, wer die Hauptpersonen sind.



    Hauptpersonen





  1. Beginnen wir mit dem Captain der USS Enterprise, NCC 1701-E. Jean-Luc Picard kommandiert das Schiff. Er ist ein männlicher Mensch, so streng wie gerecht – es sei denn, man ist ein Borg, dann kann man schon mal Pech haben, da den guten Captain eine persönliche Geschichte mit ihnen verbindet. Diese kennt jeder, der die Folge „In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde“ gesehen hat, in der unter anderem die Schlacht von Wolf 359 stattfand – und somit das singuläre Ereignis, auf das sich sowohl die Geschehnisse von Deep Space Nine, beziehungsweise die Charakterentwicklung des Kommandanten Benjamin Lafayette Sisko, begründen, als auch jene Reihe von Ereignissen, die den Grundstock für Voyager legten. Und auch der Film „Star Trek – der erste Kontakt“ kann aufgrund der Borg-Problematik auf „In den Händen der Borg / Angriffsziel Erde“ aufbauen. Was genau passiert ist? Damals, um Silvester des Jahres 2366, Neujahr 2367 herum traf die Enterprise-D auf einen Borgkubus, der die Enterprise angriff, ihren Captain entführte und ihn in das Kollektiv assimilierte.



    Picards neue Benennung: „Locutus“

    Seine Aufgabe: Vermittlungsführer zwischen den Menschen und den Borg bei der bevorstehenden Assimilation der Erstgenannten.








    Ferner war er derjenige, der die Schlacht von Wolf 359 auf Seiten der Borg bestritt. In dieser verlustreichen Schlacht verlor Benjamin Sisko, der als erster Offizier auf der USS Saratoga diente, seine Frau Jennifer und hegte von Stund an einen Groll auf das Kollektiv, was in die Konstruktion der USS Defiant mündete, einem Schlachtschiff, dessen einziger Sinn und Zweck es war, im Falle eines weiteren Angriffes der Borg bereit zu sein und die Maschinenwesen besiegen zu können. Aber auch Picard hat einen tief sitzenden Hass gegen die Borg, die ihn gegen seinen Willen zu einem Vernichtungswerkzeug gegen die Föderation machten. 2373, zu Zeit des Filmes „Der erste Kontakt“ zeigt sich dies in einem untypischen, aggressiven Verhalten und dem Wunsch, alle Borg zu töten – koste es, was es wolle. Diese Einstellung hat sich knapp sieben Jahre später ein wenig gewandelt. Er ist ruhiger geworden, dennoch werden die seelischen Narben, die die Assimilation bei ihm hinterlassen hat, ihn auf ewig begleiten. Oder?



  2. Entscheidungsträger auf der USS Titan ist Captain William Thomas Riker – einstmals erster Offizier unter Picard, der seine Kommandofähigkeiten nicht nur während der Momente unter Beweis stellte, in denen der Kommandant der Enterprise NCC 1701-D und NCC1701-E nicht in der Kommandozentrale weilte („Sie haben die Brücke, Nummer eins“), sondern auch während der gesamten Locutus-Episode. Mit ihm an Bord der Titan ist seine Frau, Commander Deanna Troi. Die beiden Offiziere lernten sich vor langer Zeit auf dem Heimatplaneten der Commander, Betazed, kennen und lieben. Als der Zuschauer ihnen im Pilotfilm "Der Mächtige/Mission Farpoint" das erste Mal begegnet, erfahren wir, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit hatten. Wieso sie allerdings auf Betazed zwar zusammenkamen, bis zu ihrem Wiederannähern in "Star Trek - Der Aufstand" jedoch kein Paar geblieben waren, wird in der Serie nur angedeutet und man muss, ist man an den Hintergründen interessiert, zu Sekundärliteratur greifen. Ich empfehle hier das Buch Imzadi, auf das ich schon im Rahmen des Heldentod-Reviews aufmerksam gemacht hatte, da es auch von Peter David geschrieben wurde.



  3. Auf der USS Aventine führt Captain Ezri Dax die Befehle. Ursprünglich gelernte Counselor unter dem Namen Ezri Tigan, war die junge Trill auf der so wunderbar passend genannten USS Destiny tätig, die den Dax-Symbionten auf den Heimatplaneten der Trill brachte. Hierzu muss man wissen, dass ein Trill aus zwei Lebensformen bestehen kann – einem Wirt und einem parasitären Symbionten, der es jedoch ermöglicht, dass der Wirt über die lange Erfahrung des Parasiten zurückgreifen kann. Der vorherige Wirt Dax‘ – Jadzia – war durch einen von außerirdischen Energiewesen übernommenen Cardassianer namens Gul Dukat getötet worden, und beinahe wäre auch der Dax-Symbiont ums Leben gekommen, wäre mit Ezri nicht eine passende Trill an Bord gewesen. In Staffel sieben der Serie Deep Space Nine handelt ein Subplot davon, dass Ezri ihre Rolle als Dax-Symbiont annimmt und mit den vorherigen Wirten zu einem einzigartigen, neuen Charakter verschmilzt. Und obwohl Ezri und Stationsarzt Dr. Julian Bashir am Ende der Serie, in der Folge „Das, was du zurücklässt…“ ein Paar wurden, hält diese Verbindung nicht lange, unter anderem, da ein Angriff auf die Station und der Tod der die Defiant kommandierenden Commander Jast dazu führt, das Ezri das Kommando über das Raumschiff übernimmt. Dieser Posten reizt sie, weswegen sie sich der Kommandoebene widmet. Eine Feldbeförderung im Jahr 2381 sorgt dafür, dass sie die Aventine, auf der sie bisher als zweiter Offizier Dienst getan hat, im Rang des „Captains“ kommandiert.



  4. Captain Erika Hernandez ist im Jahr 2156 die kommandierende Offizierin auf der USS Columbia. Ehemals eine Geliebte des Kommandanten der Ur-Enterprise aus der gleichnamigen Serie, die, wie Trekkies natürlich nicht müde würden, zu betonen, gar nicht die Ur-Enterprise ist, da sie erstens auf der Bildergalerie in „Star Trek – Der Film“ überhaupt nicht zu finden ist und zweitens „Enterprise“ oder „Star Trek: Enterprise“ erst nach „Star Trek Voyager“ gedreht wurde. Aber geben wir Gas, ehe Monty Python wieder brüllt, dass ich weitermachen solle. Nicht nur ist Erika Hernandez der Captain der Columbia und die ehemalige Bettgefährtin Captain Archers, sie trat auch in der Serie in Erscheinung. Da es sich jedoch nur um drei Episoden handelte, sind der Captain der Columbia sowie ihre Crew serienkanozitätentechnisch durchaus noch als leeres Blatt anzusehen, weswegen man in den Enterprise-Romanen und eben auch in der Destiny-Trilogie dieser Crew und ihren Kommandantin mehr Zeit und vor allem auch mehr Charakterzeichnung zukommen lässt. Immerhin spielt die gute Captain eine enorm wichtige Rolle im weiteren Verlauf des Dreiteilers.







Die Rahmenhandlung





Die Hauptcharaktere sind uns bekannt – nun stellt sich die Frage: Was passiert und wann tut es dies? Zunächst werfen wir einen Blick auf die Zeitebenen, in die sich die Geschichte gliedert.
  • Der Prolog findet auf Zeitebene 1 statt und spielt im Jahr 2373. Dieses Jahr entspricht der fünften Deep Space Nine-Staffel und der dritten Season von Star Trek: Voyager. Zieht man in Betracht, dass Jadzia Dax kurz vor dem Hochbeamen darüber nachsinnt, dass der Krieg seine eigenen Bedingungen stellt, ließe sich vermuten, dass der Prolog nach dem Zweiteiler „Im Schatten der Hölle/Im Lichte des Infernos“, also der zweiten Hälfte der fünften Staffel beginnt. Hier findet die Crew der USS Defiant die Columbia, kann sie aber nicht bergen, da die Sensoren Jem’Hadar-Schiffe geortet haben. Ferner spielt die Rahmenhandlung des Filmes „Star Trek – der erste Kontakt“ in jenem Jahr, bevor und nachdem man in die Vergangenheit flog, um eben jenen ersten Kontakt zu sichern. Und wer wollte diesen historischen Moment, als sich Menschen und Vulkanier einander vorstellten, verhindern? Richtig – die Borg. Zufall oder Absicht, dass David Mack genau dieses Jahr gewählt hat, um die Defiant-Crew die Columbia finden zu lassen?
  • Zeitebene 2 entspricht dem Jahr 2381. Der Hauptteil der Handlung findet in diesem Jahr statt – dies beinhaltet endlich stattfindende Ermittlungen auf der Columbia sowie natürlich den Hintergrund des Borgkriegs, der die Schicksale der Enterprise-E, aber auch der Aventine und der Titan bestimmt.
  • Auf Zeitebene drei wird die verhängnisvolle letzte Reise der Columbia nachgezeichnet, erläutert, wie sie in einen Sektor der Galaxie gelangte, der zum Zeitpunkt des Columbia-Fluges (2156) noch viel weiter entfernt war, als er es nach der Entdeckung des Wurmloches ist, und was mit dem Personal geschah.




Die Stimmung





Es ist ein Kriegsroman, was erwartet man? Natürlich ist die Stimmung deutlich düsterer, von etwas überschattet, das man im Englischen „impending sense of doom“, also einem Vernichtungsgefühl, das allgegenwärtig ist, benennen würde. Witze sucht man hier vergeblich, wenngleich sich hier und da ein kleiner Spruch zur Auflockerung einfindet. So hat ein MACO – Offizier die Columbia „Fliegender Holländer“ getauft. Da werden Erinnerungen an die Bounty wach, jenen klingonischen Bird of Prey, den die wackeren Enterprise-Mannen in „Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock“ von Captain Kruge – gespielt von Christopher Lloyd – erbeuten konnten und mit dem sie auf dem Weg zur Erde in „Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart“ in das Jahr 1986 reisten – also die Gegenwart, in der der Film gedreht wurde. Hatte Kirk in seinem Logbuch noch festgehalten, dass dies auf einen „subtilen Sinn für Ironie“ des guten Doktor McCoy zurückgeht, sieht jener trotz der Möglichkeit, dass die Sternenflottenkarriere ein Fall für den Orkus sein könnte, immer noch recht positiv drein. Hier jedoch ist von diesem Gefühl, das man im Kölschen vermutlich als „et hätt noch immer jot jejange“ bezeichnen würde, nicht viel zu spüren. Picard erlebt durch seine immer noch vorhandene Verbindung mit den Borg die Vernichtung mehrerer Planeten hautnah mit, wird von den Maschinenwesen auch noch verhöhnt, auf anderen Planeten und Raumschiffen sterben Nebencharaktere, als habe es sie im Dutzend billiger gegeben, was für manche Offiziere sogar einen Extra-Tiefschlag darstellt, wenn man bedenkt, dass sogar die eigene Familie nicht vor dem großen Rundum-Vernichtungsschlag sicher ist, den die Borg der Föderation angedeihen zu lassen wünschen. Interessant ist auch, welche weiteren Härten und Fährnisse auf unsere Heroen zukommen. Ohne gleich viel spoilern zu wollen: An Bord der Titan sehen sich die Eheleute Troi-Riker mit einem folgenschweren Problem konfrontiert, das ihr persönliches Glück gleichermaßen bedrohen könnte, wie die Sicherheit der Mission, der Crewmitglieder und sogar deren Leben. Und die Bordcounselor und ihr Ehemann reagieren in der Situation vollkommen anders, als sie unter Umständen reagierten, beträfe es andere Personen und nicht sie selbst. Wir sehen daran: Einen guten Rat zu geben ist eine Sache, sich an selbigen zu halten, eine ganz andere.



Die Mission der Columbia hingegen läuft ab einem bestimmten Punkt, den meine Leser dann sehen werden, getreu einem ins Gegenteil verkehrten Star Trek Buchtitel unter dem Motto: „Was Menschen Schlechtes tun“ um ihre Ziele zu erreichen. ("Was Menschen Gutes tun" ist ein im Cross Cult-Verlag erschienener Roman, der an die Finalepisode anschließt. Ich werde mich diesem Roman ebenfalls beizeiten widmen.) Welche weitreichenden Konsequenzen dies für das Schiff, die Mission, die Crew, den Captain und die Galaxie haben wird, erleben wir im Rahmen der Trilogie. Ein kleiner Hinweis allerdings sei gegeben: Anhand eines Satzes in der 2168-Zeitlinie wird uns subtil deutlich gemacht, wohin die Reise geht und wieso die Geschichte der Columbia-Crew von so großer Wichtigkeit war, dass sie in der Destiny-Reihe geklärt werden musste.




Ist das Buch gut?





Für sich genommen, losgelöst aus der Drei-Akt-Struktur, ist der Roman „Götter der Nacht“ eine unglaublich spannende Lektüre. Autor David Mack schafft es, die unterschiedlichen Ebenen sowohl zeitlicher als auch örtlicher Natur miteinander zu verweben, sie sogar zu wechseln, wobei das Leserinteresse immer erhalten bleibt und man dem Schriftsteller den Wechsel nicht verübelt.
Als Auftakt einer Trilogie kommt es seiner Aufgabe, der Einleitung, bzw. Exposition, wunderbar nach. Am Anfang erleben wir ein wenig Routine – Jadzia Dax untersucht die gecrashte Columbia, dann „blendet“ die Geschichte zu Captain Ezri Dax über, die sieben Jahre später wiederkommt, um nun das Geheimnis des zweiten Raumschiffes mit Warp-Fünf-Antrieb zu lüften, anschließend reisen wir in das Jahr 2156, um die Routine an Bord zu Zeiten eines Romulanerangriffes mitzuerleben, ehe wir der USS Titan im Beta-Quadranten einen Besuch abstatten, die gerade Erforschung der so genannten „Vela-OB2-Assoziation“, einem dichten Neusternhaufen, hinter sich gebracht hatte. In Kapitel 4 sind wir schließlich an Bord der Enterprise-E zu Gast. Und je mehr wir voranschreiten, desto größer werden die Bedrohungen. Im Prolog sind es die Jem’Hadar, die sich nähern, am Ende des ersten Kapitels erfahren wir, dass sich etwas an Bord der Columbia befindet, in Kapitel 2 wird eben jenes Schiff beschossen und die Captain hofft, dass das Schiff nicht zerstört wird. Kapitel 3 beginnt schon dramatisch und wird dann noch fieser, da die wichtige Entscheidung getroffen werden muss, die ich hier nicht verraten will. Und als wir schließlich bei Picard ankommen, werden wir sofort in medias res geworfen: Die Borg flüstern ihm wieder Böses ein. Aber auch ein David Mack kann nicht pausenlos Vollgas fahren, er muss einen kurzen Moment der Ruhe einbauen, was er durch eine Neuigkeit schafft, die den Captain genau so überraschend wie den Leser trifft – und die quasi die Antithese zu dem Schicksal der Riker-Trois darstellt.



Spannend ist Buch 1 – „Götter der Nacht“ - auf jeden Fall, sodass ich Euch den Kauf dieser Lektüre durchaus raten würde. Gerade jetzt dürfte vielleicht sogar der bessere Zeitpunkt für die Anschaffung sein. Ich kaufte es mir nämlich in dem Moment, in dem es veröffentlicht wurde. Also habe ich an der Bahnhofsbuchhandlung meines Vertrauens das Produkt erworben. Und obwohl ich wusste, dass es sich bei dem vorliegenden Werk um den ersten Teil einer Drei-Akt-Story handeln würde, traf mich natürlich das „To Be Continued“ – also die Ankündigung, dass das Buch seine Fortsetzung findet – gerade an der Stelle wie ein Leberhaken. Wie ich schon sagte: Cliffhanger schreiben, das kann Herr Mack auf jeden Fall. Und das Buch, sowie die daraus erwachsende Trilogie, ergeben einen Eckstein des neuen Star Trek Universums. Und hier greift der Vergleich mit den Comic-Crossover-Events vom Anfang wieder, da es auch dort Geschichten gab, die den Canon nachhaltig auf den Kopf stellten.
    Ein paar Beispiele:
  • Der Tod von Superman - hier ist schon klar, was daran so besonders war.
  • Civil War – hier steht ein Kampf zwischen zwei Heldenideologien im Fokus. Der Comic beinhaltet eine Enthüllung, die für den Comic, der als nächstes kommt, als Aufhänger dient.
  • One more Day – Peter Parker muss die Konsequenzen seiner freiwilligen Demaskierung in „Civil War“ tragen.
  • Secret Invasion – einige Superhelden wurden durch Formwandler ausgetauscht. Gleichermaßen ein retcon (also eine rückwirkende Canon-Änderung), als auch eine Canon-Änderung im Generellen.
  • In der „Superior Spider Man“-Comic-Reihe bemächtigt sich einer von Peters Feinden seines Körpers und seiner Identität.
  • Im Lauf der Jahre wurden allerdings diese Storybögen größtenteils beendet. Als Beispiel diene hier nur „Der Tod von Superman“, der darin endete, dass der Kryptonier wieder zum Leben erwachte.
Aber die Destiny-Trilogie sowie weitere Mega-Crossover, die noch folgen sollten, sind solche, den Roman-Canon umwälzenden Ereignisse. Daher führt, will man die Lektüre der Star Trek-Bücher genießen und vollständig verstehen, weder am Destiny-Dreiteiler als solches, noch am Buch „Götter der Nacht“ ein Weg vorbei.
Star Trek Destiny – Götter der Nacht – wurde im Cross Cult-Verlag veröffentlicht.

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