Rechtliches

Montag, 17. Juli 2017

Vier Tage Fedcon





Die „Fedcon“ – Kurzform für „Federation Convention“ – wird durch Dirk Bartholomä veranstaltet. Hierbei handelt es sich um ein Spektakel, bei dem interessierte Teilnehmer im Zuge sogenannter „Panels“ (also „Frage-Antwort-Stunden“) ihre Lieblingsschauspieler beinahe alles fragen können, was das Herz begehrt. Man möchte wissen, was es mit dem neuesten Projekt auf sich hat, an dem Schauspieler X beteiligt ist? Kein Problem. Auch die Antwort darauf, was Actrice Y hobbymäßig macht, wird gegeben. Wie war es in Serie Z mit den Kollegen A, B, und C zusammenzuarbeiten? Diese Frage wird ebenfalls beantwortet. Und so mancher Schauspieler schafft es, ein ganz einfaches Wissensanliegen ausführlich und mit viel Witz zu beantworten, dass nachher der ganze Saal begeistert jubelt.


Im Jahr 2013 ereignete sich die Convention erneut im Düsseldorfer Maritim-Hotel am Flughafen – in der Zeit vom Donnerstag, 09. Mai  bis zum Sonntag, 12. Mai. , im Schnitt von 10 bis 22 Uhr.

Donnerstag, 09.05.2013

Schon im Zuge der um 11 Uhr stattfindenden Pressekonferenz wurde mitgeteilt, dass zwei weitere Schauspielerinnen ihre Teilnahme an der Convention aus unterschiedlichen Gründen abgesagt hatten. Tricia Helfer (Menschliche Zylonin „Nummer 6“ / Caprica-6 aus Battlestar Galactica) konnte aus beruflichen Gründen nicht erscheinen, während sich im Umfeld um Aktrice Roxann Dawson (B’Elanna Torres aus Star Trek: Raumschiff Voyager) ein familiärer Notfall ereignet hatte. Auch Torchwoods Captain Jack Harkness (John Barrowman) erschien nicht zur Pressekonferenz, ebenso Claudia Black (Vala Mal Doran aus Stargate – Kommando SG-1 und Aeryn Sun aus Farscape – Verschollen im All) und Colin Ferguson (Sherrif Jack Carter aus EUReKA). Die Schauspieler nahmen allerdings an der Convention teil.

Wie schon in der Vorankündigung erläutert übernahm es Gigi Edgley die Fedcon (in)offiziell mit ihrem Auftaktpanel, das von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr im Saal Maritim stattfand, zu eröffnen.
Miss Edgley spielte nicht nur in „Farscape – Verschollen im All“ die Rolle der Chiana, sondern auch in der Serie „Rescue Special Ops“ die Rolle von Lara Knight und in „Tricky Business“ einen Hauptcharakter namens „Kate Christie“.
Sie stellte sich den Fragen der Fans, etwa „Wie war der ‚Casting Process’ für Chiana?“ (Wie wurde sie also für diese Rolle gecastet?), „Was ist ihre Lieblingsfolge von Farscape?“, „Woran haben sie sich bei der Darstellung des „Chiana-Charakters“ gehalten?“  und beantwortete diese sehr ausführlich. Beispielsweise erläuterte sie, dass Chiana beim Betreten eines Raumes immer wieder darauf achten würde, wo der Ausgang wäre, damit sie im Zweifelsfall entkommen könne und dass die sehr „ausserirdischen“ Bewegungen dieser Rolle von manchen Leuten als „wie von einem Vogel“ interpretiert wurden, während andere sich eher an eine Katze erinnert wähnten.

Auch hatte sie allerhand interessante und lustige Geschichten, die sich während der Arbeit am Set ereigneten, zu erzählen. Darunter fiel beispielsweise, dass man niemals darauf käme, dass ein bestimmter Schauspieler, der in der Sendung eine durchaus noble Person spielte, in der Realität das war, was der englischsprachige Mensch „pottymouth“ nennt, sprich, jemand der viele Kraftausdrücke verwendet.

Patti Yasutake, die während der Serie „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ (TNG) die Rolle der Krankenschwester Alyssa Ogawa spielte, war der Ersatz für die ausgefallene Roxann Dawson. Sie erzählte mit viel Humor und Charme unter anderem davon, wie die Arbeit am Set von TNG war.

Matt Frewer nahm sich der Themen „EUReKA -  die geheime Stadt“ und „Max Headroom“ an, erzählte,  dass er für die letztgenannte Serie vier Stunden in der Maske sitzen musste, damit er den Titelcharakter mimen konnte. Weiterhin verriet er, dass er dabei vor einer Greenscreen stand, also vor einem grünen Hintergrund, der anschließend vom Computer herausgenommen und durch einen anderen Hintergrund ersetzt wird. Im Falle von Max Headroom waren dies bunte Linien, die den Eindruck eines Raumes vermittelten. Und das alles – so betonte Frewer – noch vor der Verwendung von CGI – also von im Computer erstellten Bildern (wie es heute verwendet wird).

Jasika Nicole – die in der Serie „Fringe – Grenzfälle des FBI“ die Rolle der Astrid spielt – berichtete ebenfalls vom Set, von ihren Nebenprojekten, etwa einem Graphic Novel und stellte dann am Samstag klar, dass die Arbeit mit der Kuh „Gene“ (so etwas wie der heimliche Star aus Fringe) keineswegs einfach war, denn: „Es ist eine Kuh.“
Und wenn man den genaueren Details der Arbeit mit diesem Tier lauschte, kam man nicht umher, dem berühmten Satz „Arbeitet im Film nie mit Kindern und Tieren“ zuzustimmen.

Der Animationsfilm „Proll Out“, der ebenfalls auf dem Programm stand, handelte von einer Schlacht zwischen zwei Raumschiffen – und was sich im ersten Moment fürchterlich martialisch anhört, ist, nach geistigem Konsum des Werkes tatsächlich lustig und mit einigen Klischees des Genres durchaus zu spielen in der Lage.

Nach dem Film fand die Opening Ceremony statt, die nun die Convention tatsächlich auch offiziell eröffnete. In deren Zusammenhang wurden Personen, die die Veranstaltung mit einem Panel oder einen Vortrag mitgestalteten, auf die Bühne gebeten und vorgestellt. Natürlich durften auch die einen oder anderen Trailer nicht fehlen, beispielsweise der Hinweis auf „Star Trek: Into Darkness“. Hierbei handelt es sich um den zweiten Star Trek Film nach dem Reboot von 2009 und somit auch um den zweiten Film unter der Regie von J.J. Abrams.

An die Opening Ceremony schloss sich das Panel von Robert Beltran an, welches er mit Ethan Phillips abhielt, dem die Vorführung des Filmes „Starship Troopers“ folgte -  im Rahmen eines Panels mit Live-Kommentar der Hauptdarsteller Dina Meyer, Casper van Dien, sowie Patrick Muldoon.

Freitag, 10. 05. 2013

„Star Trek veränderte die Welt“. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Aussage, sondern auch um den Titel des Vortrages den Dr. Hubert Zitt um 09:30 Uhr hielt und in dessen Rahmen wir beispielsweise erfuhren, dass Nichelle Nichols (Uhura aus „Star Trek“) unter anderem auch durch ihre Popularität dazu beitrug, dass sich Frauen und Personen afro-amerikanischer Herkunft bei der NASA bewarben und im Gegensatz zu vorherigen Versuchen dieser Personengruppen auch tatsächlich angenommen wurden. 

Anschließend folgte ein Panel von Miss Linda Park (Hoshi Sato aus Star Trek: Enterprise) und danach –im Saal Düsseldorf – eine Frage-Antwort-Runde von Andrea Thomas (bekannt u.A. als Telepathin Talia Winters in Babylon 5).

Auch die Frage-Antwort-Runden von Eve Myles (Gwen Cooper aus Torchwood), sowie Colin Ferguson (Sherrif Carter aus EUReKA) - dann wieder im Saal Maritim - wurden interessant und mit humorigen Anklängen gestaltet.
Das darauf folgende Panel von Anthony Montgomery wurde ebenfalls sehr locker gehalten.
Die Fragen nach seinem Comic und wie sich nun das Schreiben von Film-Drehbüchern zum Schreiben von Comic-Drehbüchern unterscheidet, beantwortete der Mime sehr klar und ausführlich.

Humorvoll und amüsant wurden auch die Panels von Claudia Black und Ben Browder – letzteres, weil Akteur Browder (nach Blacks Panel) mit einer Wasserflasche die Bühne betrat und begann, zwischen einzelnen Fragen selbiges auf der Bühne zu verspritzen um „sein Territorium zu markieren“ – oder die hinter ihm aufgestellten, mannshohen Buchstaben, die das Wort „Fedcon“ bildeten zu „Defcon“ umpositionierte.

Den beiden Farscape- und Stargate-Mimen folgte der Auftritt von John Barrowman, der über die Bühne fegte, tanzte und sang. Auch hier wurden Fragen gerne einmal mit einem augenzwinkernden Humor beantwortet und Zuschauer (nicht ernst gemeint) angegangen.

Samstag, 11.05.2013
Der Samstag begann, wie schon der Freitag, mit einem Vortrag von Hubert Zitt, der von seiner „eigenen Star Trek Geschichte“ erzählte. Beispielsweise berichtete er davon, dass er am Flughafen angehalten wurde und seinen Laserpointer abgeben musste. Der Grund: Die Gerätschaft die Zitt hin und wieder verwendet, wurde in einen Plastikphaser – eine Waffe aus Star Trek – eingebaut. Der Zollbeamte sagte, dass er diesen Pointer nicht mitnehmen dürfte, da es sich dabei um einen waffenähnlichen Gegenstand handelte.

Erneut fand ein Panel mit Gigi Edgley statt, in dessen Rahmen sie uns Ausschnitte aus „Tricky Business“ und „Rescue Special Ops“ präsentierte und auch auf Fragen einging.
Im Programm fand sich auch die Lesung des Romanes „Homo Sapiens 404“, einem Roman, der sich mit dem „Omega“ beschäftigt, also mit der Apokalypse, dem Ende der Welt und wie es danach weiterginge. Gelesen wurde das erste Kapitel von Autorin Claudia Kern, die anschließend noch genügend Zeit fand, um auf einige Fragen, die das Publikum hatte, genauer einzugehen.

Die Autorin blieb auf der Bühne, um sich mit Tom Veschke und Steffen Volkmer über die „Top und Flop 2012 auf der Leinwand“ zu unterhalten. Hier wurde etwa festgehalten, dass die Leute, die den Film „Marvels – the Avengers“ nicht mochten, zumindest in diesem Saal in der Minderheit waren. Nicht nur über diesen Film wurde geredet, auch „Beasts of the southern wild“ wurde besprochen. Aber diese „Top und Flop“-Debatte war keineswegs ein pures „Aufzählen“ von Filmfakten, es wurde auch begründet, warum die Personen auf der Bühne einen bestimmten Film (nicht) mochten.

Nessi betrat anschließend die Bühne und referierte über eine neue Kika-Nachtschleife, die sich mit dem griesgrämigen Kastenbrot „Bernd“ beschäftigt, der dieses Mal einen Blick auf Nerds wirft.  Die reine Lexikondefinition eines „Nerds“, lässt sich etwa mit „Fachidiot“ zusammenfassen, aber auch mit „Streber“, „Langweiler“ oder gar „Sonderling“. Eine andere Definition wäre natürlich die der sogenannten „Hardcore-Fans“ von Serien, Filmen, Comics und anderem. Wie man im Zuge der Schlusspointe (welche genau das ist, möchte ich natürlich nicht verraten) festhalten kann, ist der Großteil von uns ein bisschen „nerd“-ig, wenn man sich mit speziellen Interessensgebieten beschäftigt, die nicht unbedingt von der Umwelt geteilt werden.

Auch der Kostümwettbewerb (Costume Show – Talent Contest) war einen Blick wert.
Für diesen Programmpunkt wurde ein Platz in der Jury verlost. Dem Gewinner leistete Maskottchen Fergul (eine mannshohe Katze in gelbem Uniformshirt) und zwei Mitglieder der Defcon-Aktionsgruppe Gesellschaft. Es war nun an ihnen die Beiträge der angemeldeten verkleideten Gäste zu bewerten – etwa mehrere Mitglieder einer Familie, die Charaktere aus dem Doktor Who-Franchise darstellten.


 Sonntag, 12. 05. 2013 
 Der letzte Tag wurde von mir genutzt, um mich im Raum Moskau von 12 bis 13 Uhr über „Star Trek im Roman“ zu informieren, einer Veranstaltung bei der Christoph Humberg, Anika Klüver, Martin Frei und andere Mitarbeiter des Cross-Cult-Verlages nicht nur über das Franchise Gene Roddenberrys sprachen. Man widmete sich auch den neu-aufgelegten (und erstmals ungekürzten) Bond-Büchern des Ian Fleming, den Werken „Richard Castles“ – also dem Protagonisten aus der Fernsehserie „Castle“, die Freitags auf Kabel 1 läuft und unter dessen Pseudonym Bücher geschrieben werden -  und auch dem (nicht ganz ernst gemeinten) Geek-Lebensratgeber „Sorge dich nicht, Beame.“

Dr. rer. nat. Mona Abdel-Hamid, unter anderem für das LVR-Klinikum Essen tätig, referierte über das Thema  „Der stille Weltraum“ – das sich mit Gehörlosigkeit und Hörbehinderung beschäftigt und für die Wahrnehmung von Menschen mit Hörbehinderung sensibilisiert. Hierzu dienten Szenen aus der TNG-Folge „Loud as a whisper“ (oder in Deutsch: „Der stumme Vermittler“).

Nach Beendigung dieses Vortrages besuchte ich das Starship-Troopers-Panel im Saal Düsseldorf, in dem Casper Van Dien, Dina Meyer und Patrick Muldoon über diesen Film, sowie über andere Werke, an deren Produktion sie beteiligt waren, erzählten.
Dem schloss sich ein Besuch im Saal Maritim an, in dem die beiden „Zwei-Personen-Panels“stattfanden:  Colin Ferguson & Matt Frewer (beide aus EUReKA –die geheime Stadt),  anschließend John Barrowman und Eve Myles aus Torchwood.

Nachdem Barrowman und Myles die Bühne verließen, begann die Closing Ceremony, welche die Fedcon offiziell beendete und bei der mit Lasershow, Musical und einem Lichtschwertkampf wirklich alle Register gezogen wurden.

Die Atmosphäre der gesamten Convention war wieder einmal gigantisch. Kostümierte Fans hatten sich auf den Weg nach Düsseldorf begeben, um ihre Schauspieler zu sehen und sich mit Personen, die sich für dieselbe Thematik interessieren, zu unterhalten.
Panels der Schauspieler, aber auch normale Vorträge,  wurden mit Esprit und Elan, Humor und Augenzwinkern abgehalten, die Beteiligten taten hier das, was der anglophile Mensch „bringing their A-game“ nennt – sie brachten sich also voll ein, zeigten sich von ihrer besten Seite.
Dies muss natürlich im besonderen Maße für den „Master of Ceremony“ – den Conferencier – gelten, der zwischen den unterschiedlichen Auftritten das Publikum auf den neuen Gast einzustimmen hat, die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf Videobeiträge lenken muss und alles in allem dafür sorgen, dass keine allzu langen Pausen entstehen. Garrett Wang (Harry Kim aus Star Trek – Raumschiff Voyager) übernimmt diese Aufgabe hervorragend.

Es gibt natürlich auch Nachteile. Diese sind allesamt eigentlich minimaler Natur, wenn etwa die Technik nicht funktioniert und somit Mikrophone und Beamer ausfallen.

Abschließend stellt sich die Frage: „Lohnt sich ein solcher Besuch überhaupt?
Lohnt es sich tatsächlich, an Mikrophonen Leuten Fragen zu stellen, die man vorher allenfalls einmal auf dem Bildschirm gesehen hat und anschließend vermutlich eine lange Zeit nie wieder sehen wird? Lohnt es sich, sich mit Leuten zu unterhalten, die man vorher gar nicht kannte und man danach vermutlich ebenfalls nie wieder sieht?“
Darauf kann es nur eine Antwort geben: Ja.

Ja, es lohnt sich. Eine solche Convention macht eine Menge Spaß, ist durchaus mit etlichen interessanten Fakten gespickt und für den einen oder anderen Fan von Serien aus dem Science-Fiction-Genre ein absolutes Muss.


2 Kommentare:

  1. Yeah alter Trekkie, wie immer ein super post der seinesgleichen sucht. Dickes LIKE von https://www.facebook.com/faireschneiderei/ #fürandersandere

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    1. Ja, Mike, wir Trekkies sind halt ein cooles Völkchen. Und wenn ich einen Facebook-Account hätte, würde ich das sowas von unterstützen, denn die Idee ist gut. So gut es leider "nur" über diese Homepage den Kommentar, dass ich die Faire Schneiderei klasse finde.

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