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Mittwoch, 2. August 2017

Des alten Trekkies Lesetipps

Des alten Trekkies Lesetipps

Welche Romane soll ich nur lesen?

Eine kleine Romanliste für jedes Wetter

Ich persönlich bin kein Sonnenmensch. War ich nie. Auch früher habe ich, wo es passte, im Sommer immer im Schatten gesessen, ein gutes Getränk neben mir und ein gutes Buch in der Hand. Und da lesen eine Tätigkeit ist, die sich im Grunde zeitlich immer irgendwie einrichten lässt, habe ich mir für Euch mal Gedanken gemacht, auf welches Stück Literatur man meiner bescheidenen Ansicht nach nicht verzichten sollte.


Des alten Trekkies Top Twelve Trekromane

Das sag mal jemand drei Mal schnell hintereinander.

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja – genau: Meine Top 12.

Hierzu wird eine kleine Erklärung notwendig sein. Ich könnte natürlich alle Romane als eigene Entitäten behandeln, dann wäre die Liste aber nach „Heldentod“, der „Destiny-Trilogie“, dem Band „Einzelschicksale“ und dem Story-Arc „Typhon Pact“ voll. Und selbst wenn es in einer der Story-Arc-Bücher leichte Probleme gab, sind sie dennoch in ihrer Gesamtheit ein Teil einer großen Geschichte, sodass ich sie nicht alle unterschiedlich gewichten kann. Deshalb fallen diese bei meiner Bewertung auch nicht großartig ins Gewicht. Lasst mich die Probleme dennoch einmal kurz benennen.
Gornnamen, etwa in der Buchreihe des Typhon-Pacts. Sicher kann man nicht erwarten, dass die grünen Runzelreptilien alle Schmidt, Meier oder Müller heißen, dennoch sind Namen wie „Gog’resssh“ und Ränge wie „Myrmidon“ dazu geeignet, den alten Trekkie aus dem Lesefluss zu reißen. Erstens fragt man sich „Wie zum Geier wird das ausgesprochen?“ und zweitens „Welchen Rang haben sie innerhalb ihrer Gesellschaft zueinander. Ist ein „erster Myrmidon“ sowas wie ein Captain, ein Colonel, ein General oder vielleicht sogar ein König? Zumindest letztere Vermutung wird durch das Buch "Typhon Pact – Feuer“ nicht bestätigt, da unser guter Gog’resssh Vorgesetzte hat und als „Krieger“ bezeichnet wird. Wenn dann auch noch ein Doktor Rreszsesrr, die „Große Ei-Bringerin S’Yahazah“ und der „Zweite Myrmidon Zegrroz’rh“ dazu kommen, wenn die Echsenwesen die Borg entweder als Borrg oder „Maschinen-Säugetiere“ bezeichnen, geschehen zwei einhalb Dinge.
Erstens erhält man einen unglaublich detaillierten Einblick in die Gorn-Kultur.

Zweitens: Die Frage „Wie spreche ich das alles aus?“ bleibt

Zweieinhalb: Eventuell könnte das ganze bedrohlich nah in Richtung „Lächerlichkeit“ driften – was bei der Thematik des Buches nicht nur absolut schade, sondern extremst unangemessen ist.
Die gleichen Probleme ergeben sich bei der Lektüre der Star Trek – Enterprise – Romane. Eines vorneweg: Den romulanischen Krieg als Buch zu lesen, ist zumindest ein guter Trostpreis, bedenkt man, dass man ihn im Fernsehen hätte sehen können, wenn einer der üblichen Business-Anzüge nicht einen Blick auf die Quoten geworfen und gesagt hätte, dass man den Stecker ziehen sollte. Die Bücher, die direkt auf das Finale aufbauen, sind klasse. Einer der großen Facepalm-Momente der Serie wurde rückgängig gemacht, der Charakter, um den es geht, erhält mehr Tiefgang und eines der gewählten Alias des Charakters sorgt bei mir dafür, dass ich mich erstmal fragen musste, ob das entweder ein cleverer In-Joke war – oder ob man das tatsächlich ernst meinte.
Aber es bleibt bei dem Problemchen, dass ich schon mit Gornnamen hatte – die Cross-Cult-Enterprise-Bücher jubeln uns nicht nur romulanische Kalendernamen unter die Weste, sondern gleich auch noch klingonische und vulkanische. Immerhin hatte man in Buch vier „Der Romulanische Krieg – Unter den Schwingen des Raubvogels I“ und den beiden Fortsetzungen „Teil II“ und „Die dem Sturm trotzen“ die Idee, uns auch ein irdisches Referenzdatum zu gönnen. Dennoch bleibt die Frage, wie spricht man „Tasmeen“, „K’ri’lior“ oder „Soo’jen“ aus? Welchem Monat der jeweiligen Planeten entsprechen diese Wörter?
Das sind jedoch nur minimale Probleme, die den Lesegenuss nur dann stören, wenn man, wie ich ist und erst einmal Google, Memory Alpha oder Memory Beta anwerfen muss. Für all jene, die mit einem Schulterzucken über diese Namen hinweggehen, ist es nun wirklich kein großes Problem.
Und gerade deswegen nehmen sie auch in meinem Ranking, beziehungsweise meiner Liste, keinen wesentlichen Stellenwert ein. Das Ziel dieser Tipps soll es auch nicht sein, andere Bücher schlechtzumachen oder abzustrafen. Ich persönlich reise immer mit einem Rucksack, der mit Büchern vollgestopft ist, durch die Welt. Immerhin gibt es für mich keine wirklichen Lieblingsbücher, da ich alle großartig finde. Manche nehme ich häufiger hervor, andere nicht – aber klasse sind sie alle.
Stellt sich die Frage, wie man nun eine Top 12 Liste machen will, wenn man gar keine Lieblingsbücher hat? Ganz einfach: Ich schummele – es werden mehr als 12 Bücher, mehr so 12 Stories, die ich empfehlen kann.
  1. Star Trek – Raumschiff Enterprise – Die Glücksmaschine


    Wie schon festgehalten, bedeutet dies nicht zwangsläufig dass der Roman schlecht wäre. Er landet deshalb auf dem hintersten Platz, weil Cover und Inhalt in komplett reziprokem Verhältnis zueinander stehen – und ich mir veräppelt vorkam. Auf dem Cover sehen wir Uhura, einen der Charaktere der Classic-Serie der deutlich in die Kategorie „Underused“ fällt. Sicherlich kann man der Rolle die Wichtigkeit nicht absprechen, immerhin war damals eine Afro-Amerikanerin auf der Brücke der Enterprise, agierte wie selbstverständlich neben Captain Kirk, einem weißen, amerikanischen Mann und diente gemeinsam mit einem Russen, einem Asiaten und einem Außerirdischen auf dem Flaggschiff der Flotte. Dabei war die Wichtigkeit des Charakters in der bloßen Anwesenheit, nicht in ihrem Tun zu erkennen – denn sie tat was? Richtig. Sie nahm Anrufe für ihren Chef entgegen. Kommunikationsoffizierin oder Sekretärin – you make the call. Wir halten also fest: Man hätte aus dem Charakter viel mehr rausholen können. Im Buch „Star Trek: Erinnerungen“ erklärt Uhura-Schauspielerin Nichelle Nichols, dass ihr die vordergründige Unwichtigkeit des Charakters – relativ wenig Zeilen, sehr wenig bis gar keine Charakterentwicklung – auch bewusst war und lediglich das beherzte Eingreifen eines Dr. Martin Luther King, den sie zufällig in einem Restaurant traf und die hintergründige Wichtigkeit des Charakters Uhura unterstrich, verhinderte dies. Nun leben wir allerdings im Jahr 2017 und der Fakt, dass mit Uhura eine Afro-Amerikanerin auf der Brücke sitzt, sollte zwar noch zählen – aber gebt ihr verdammt noch eins einen Story-Arc. Gebt ihr mehr zu tun, lasst sie aktiv sein. Denn das ist sie im Roman „Die Glücksmaschine“ nicht. Wer ist der Held? Kirk – wer sonst. Selbst als alles verloren scheint, hat Kirk seinen „Retter-in-der-Not-Moment.“ Ich meine, klar, es erweckt den alten Charme der 60er-Jahre-Trek-Serie… aber dann gebt uns ein passendes Cover und versucht nicht, uns mit einem „Hey, wir kriegen ein Uhura-Buch“ zu ködern.


  2. Der Enterprise-Roman-Canon


    Hier wird mit interessanten Ideen gespielt. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Kurzreviews der Romane, um zu erklären, weswegen der Canon hier gelandet ist.
    „Das höchste Maß an Hingabe“ scheint zunächst nicht viel Relevanz für den Storybogen zu besitzen. Am 12. August 2238 weilt ein alter Mann in San Francisco, begleitet von einem Jungspund, und gedenkt an einem Mahnmal der Opfer des Angriffs der Xindi-Sonde, der in der letzten Episode der zweiten Enterprise-Staffel geschah – sowie den entsprechenden Folgen. Diese Situation bildet das Framework, den Rahmen, des eigentlichen Romans, der zur Zeit der dritten Enterprisestaffel spielt und die Lebensumstände an Bord der Enterprise, die Archer seinerzeit kommandierte vor dem Hintergrund der Suche nach eben jenen Xindi genauer beleuchtet. Es lässt sich durchaus lesen. Man findet einen Cameo-Auftritt eines späteren Sternenflottencaptains, die „Constitution-Klasse“, der auch Kirks Enterprise NCC 1701 angehörte, wird auch genannt und das Buch führt durch die am Schluss genannte Identität des alten Mannes dazu, dass man sich „Was Menschen Gutes tun“ (Band 2) auf jeden Fall auch kaufen möchte, da man wissen will, wie dieser Storykniff funktionierte.

    In dem genannten Buch „Was Menschen Gutes tun“ wird ein Geheimnis aufgeklärt. Der Chefingenieur der Enterprise NX01 und guter Freund Jonathan Archers ist tot – oder? Nein, denn es stellt sich heraus, dass Trip Tuckers Tod seinen Ursprung in einer geheimen Mission hat, die der Commander ausführen muss. Und da es möglich ist, dass er im Laufe dieses Auftrages gefangengenommen oder gar getötet wird, muss die Föderation jegliche Kenntnis über diesen Einsatz abstreiten. Moment mal, woher kenn ich diese Formulierung?

    Egal, wird schon nicht wichtig sein.


    Gehen wir weiter zum Buch „Kobayashi Maru“. Wieso hat man es getan? Wieso hat man den Namen „Kobayashi Maru“ mit ins Spiel gebracht? Immerhin ist der nach diesem Schiff benannte Test seit Star Trek II in die Continuity eingebettet – und das seit (zum englischen Erscheinen des Buches) 26 Jahren.



    Das bedeutet, er hat für uns Trekkies eine gewisse Relevanz und ich möchte behaupten, dass es einige Hardcore-Fans geben wird, die eine Situation, die sie nicht gemeistert haben, als ihren „Kobayashi Maru“ bezeichnen würden. Dazu muss man wissen, dass in der Mythologie der „Kobayashi Maru Test“ ein Szenario bezeichnet, dass nicht gewonnen werden kann. In diesem Buch widmet man sich zwar der Frage, wie dieser Test zustande kam, aber noch so vielem mehr, das dieses Werk gar nicht gebraucht hätte. Der große Negativaspekt, der diesem Buch zukommt, ist der Fakt, dass es sich hierbei mehr oder weniger um ein „Must read“ handelt, will man die Ereignisse in den folgenden Büchern verstehen – und damit zieht es natürlich die anderen Romane runter, was schade ist, denn sie sind sehr gut geschrieben.

    Die „Der romulanische Krieg“-Trilogie ist an und für sich nämlich großartig.
    Trip tut, was Trip tut, Archer grollt noch wegen der Kobayashi Maru (da isse wieder), T’Pol erhält mehr Charakterzeichnung und es wird bei einer Buchreihe, die sich „Der romulanische Krieg“ nennt ja wohl kaum um das große Pfannkuchenwettessen von Tarsis IV gehen. Wie schon gesagt: Diese Bücher – auch das geschnittene „Kobayashi Maru“ – auf der Mattscheibe oder der großen Kinoleinwand zu sehen, wäre ein Traum gewesen. Bei der Wortfülle, mit der in den Romanen gearbeitet wird und den ganzen Handlungssprüngen wäre da entweder ein Werk á la „Herr Der Ringe“ – aber in der Ultimate-Super-Mega-Dupa-Special-Edition – bei herausgekommen und als Staffel hätte man die 21 Episoden sicher füllen können.


  3. Mission Gamma Teil 1 bis 4


    Liebe Deep Space Nine Fans – es tut mir wirklich und aufrichtig leid. Der Buchrelaunch, also das Wiederauflebenlassen der Abenteuer um die Crew dieser Raumstation, wurde auch von mir frenetisch gefeiert und natürlich hat er auch eine gewisse Signifikanz, wenn man bedenkt, dass ohne den Testballon der Deep Space Nine Bücher eventuell das ganze STNU – also Star Trek Novel Universe – gar nicht in Deutschland erschienen wäre. Cross Cult hat hier unternehmerischen Mut bewiesen. Und dennoch: Auf den Mission Gamma-Vierteiler trifft dasselbe zu, wie auf Kobayashi Maru. Die schiere Länge erschlägt einen – und ich stelle mir die Frage, ob es nicht eventuell möglich gewesen wäre, zumindest die „Blue-Gill“-Geschichte herauszunehmen und der Story um die Verwandten der Trill einen eigenen Roman zu widmen. Abgesehen von der Länge sind die Bücher natürlich so flott geschrieben, wie üblich.

  4. Star Trek Voyager – Alle Romane außer Geistreise Teil 1 und 2


    Machen wir uns nichts vor – die ersten beiden Bücher geben uns zumindest das, wonach wir zum Ende der Serie gegiert haben. Sie verraten uns, was passierte, nachdem Janeway die Voyager heimgebracht hatte. Und es gab viele lose Enden, die zu einem Flickenteppich verwoben werden wollten – immerhin haben wir Personen und Personal an Bord, die zu Beginn der Reise, als der Alpha-Quadrant verlassen wurde, noch gar nicht an Bord weilten: Naomi Wildman, Icheb und Seven of Nine. Und diesen widmet Christie Golden interessante Entwicklungen. Icheb geht zur Academy und hat auch sofort ein Mädchen kennengelernt, das sich für ihn interessiert – Naomi wird später auch zur Academy gehen und Seven kümmert sich erst einmal um Tante Irene. Heimkehr hat also auf der einen Seite das Gefühl eines Abschlusses, auf der anderen Seite heißt es „nur kurz durchatmen, die nächste Fahrt geht rückwärts“ – denn die Story nimmt sofort wieder Fahrt auf und beschert uns neue Figuren (beispielsweise Harrys immer wieder erwähnte Freundin Libby oder auch Admiral Montgomery), wir lernen alte Bekannte besser kennen (etwa Mark), und das Buch endet in einem sehr bösen Cliffhanger, den ich hier eigentlich nicht verraten möchte. Was mir bei "Heimkehr" sehr gut gefällt, ist die Zwanglosigkeit, mit der Picard, der britischste aller Franzosen, mit Deanna Troi, seiner Bordcounselor, redet. Die beiden duzen sich – das haben sie im Film und in bisherigen Büchern nie getan, ist für mich aber kein großes Drama. Im Gegenteil – ich kann es mir schon irgendwie vorstellen. „Ferne Ufer“ nimmt den Faden da wieder auf, wo „Heimkehr“ ihn hatte fallen lassen, und führt die Geschichte zu einem logischen Ende.

    Ab Buch 5, dort, wo es wieder in die für die Voyager-heimischen Gefilde geht, werden die Bücher auch wieder interessant. Die Bücher „Geistreise 1 und 2“, also Band 3 und 4, stehen auf meiner Favoritenliste nicht unbedingt ganz oben, da sie mich irgendwie nicht abholten. Dafür können allerdings die beiden Romane nichts. Ich habe lange darüber nachgedacht, woran es liegen mochte, dass mir die drei und die vier nicht zusagten – und ich bin über die Lösung gestolpert. Seinerzeit, also im Jahr 2014, hatte ich mir offensichtlich Buch vier zugelegt, ohne zu merken, dass es sich um einen Zweiteiler handelte. Das führte dazu, dass ich mich einer Situation gegenübersah, die ich erst nicht verstand, dann für mich herausarbeitete und … einfach nicht mochte. Und mit dem Kauf von Buch drei merkte ich, dass mich die Hintergrundgeschichte Chakotays, seine Schwester und der Hass auf einen bajoranischen Verräter, der in „Geistreise Teil 2“ genauer thematisiert wird, so überhaupt nicht interessierte.

  5. Star Trek – Raumschiff Enterprise – die drei Feuertaufe-Bücher

    Meine Herren, mit „Die Herkunft der Schatten", dem McCoy-Buch, kann man Einbrecher mindestens ausknocken, wenn nicht gar erschlagen. Aber während bei Kobayashi Maru viel Platz verschenkt wurde, widmet sich „Die Herkunft der Schatten“ dem Charakter Leonard H. McCoy auch wieder auf mehreren temporalen Ebenen. Wir sehen, was sich in der Zeitlinie abspielte, die „Pille“, wie ihn seine Freunde nennen – was von „Pillendreher“ kommt und nicht, weil die Scheidung „eine verdammt bittere Pille war“ (ja, ich schaue dich an, Star Trek Zweitausendneun) – oder eben „Bones“, was auch von den Knochen kommt und nicht, weil seine Ex ihn bis auf die Knochen ausgezogen hat (ich schaue wieder zu Dir, Abrams-Trek) – durch die Rettung Edith Keelers in der von Harlan Ellis geschriebenen Episode „The City on the edge of forever“ schuf, und dadurch dem deutschen Folgentitel dieser Serie „Griff in die Geschichte“ deutlich mehr Ehre machte. Aber wir erleben die normale Zeitebene von 2267 bis ins Jahr 2366. Die Bücher „Spock: Das Feuer und die Rose“, sowie „Kirk: Der Leitstern des Verirrten“ widmen sich ebenfalls der Thematik des Änderns von Zeitlinien, lediglich nehmen sie einen anderen Ausgangszeitpunkt – und sie sind wesentlich dünner.

  6. Die „Prometheus“-Trilogie

    Star Trek aus deutschen Landen? Kann das klappen? Partiell schon. Es gibt sehr gute Ansätze, nette Querverweise, sozusagen „sprachliche Crossover“, wir haben einen neuen Schurken – aber alles ist irgendwie ziemlich generisch anzusehen, so als gäbe es eine Pilotfilm-Checkliste, die jeder Pilotfilm-Autor für Star Trek abzuhaken habe. Vorstellung der neuen Crew, Einführung der neuen Feinde… und Gastauftritte. Tonnen und Tonnen von Gastauftritten. Da ist Kirk mit dabei, dann haben wir die neue Deep Space Nine, es gibt sogar eine Kirk auf dem Schiff. Das Interessante ist einerseits das beinahe Buddy-Cop-Mäßige, mit dem Captain Richard Adams und Captain Kromm interagieren. Beide könnten unterschiedlicher gar nicht sein – Adams ist Föderationsoffizier und durchaus „by the book“, sein Schiff hat einen gewissen Ruhm erlangt, während Kromm in Richtung des „hasbeen“ geht, dessen Schiff auch nur das ehemalige Flaggschiff darstellt. Wenn man sich das Buch so durchliest, stellt man fest, dass es nur in diesen Jahren geschrieben werden konnte – und das nicht nur, weil es zum Fünfzigsten von Star Trek erschien. Wir erleben eine auf drei Bücher aufgeteilte Geschichte um unterschiedliche Terrorakte, ein gerüttelt Maß an „Lasst uns die Außerirdischen, die dafür verantwortlich sind, vernichten!“ wird eingebaut und innerhalb der Föderation macht sich weitere Fremdenfeindlichkeit breit.

  7. Star Trek – Titan – Die Hunde des Orion


    Eine Erinnerung an die Sternenquallen aus „Der Mächtige/Mission Farpoint“. Er schon immer wissen wollte, wo sie herkamen, was sie sind und wie sie leben, wird um dieses Buch nicht umherkommen. Die Geschichte widmet sich einer bekannten Problematik, die auch Jahre nach „Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart“ nicht an Relevanz verloren hat. Und – im Gegensatz zu „Die Glücksmaschine“ lügt das Cover nicht. Deanna Troi, deren Charakter eher selten die Gelegenheit hatte, zu scheinen, erhält hier die Chance dazu. So muss es sein.

  8. „Star Trek – Typhon Pact“


    Der „Typhon Pact“ wird das erste Mal in dem Buch „Einzelschicksale“ erwähnt. Es handelt sich hierbei um einen Zusammenschluss einiger im Alpha- und Betaquadranten beheimateter Völker. Zu diesen zählen die Gorn Hegemonie, das romulanische Sternenimperium, die Tzehkethi-Koalition, der Tholianerbund, die Breen und der heilige Orden der Kinshaya. Das Buch „Nullsummenspiel“ wirft einen Blick auf die Breenkultur, da zwei Agenten der Föderation, Sarina Douglas und Doktor Julian Subatoi Bashir die Breen infiltrieren müssen, nachdem die Außerirdischen versucht haben, die neue Slipstream-Antriebs-Technologie zu stehlen. Im Buch „Feuer“ versucht die Crew der Titan den Gorn zu helfen, während sich Buch 3 „Bestien“ den Romulanern und einem internen Konflikt widmet. Der Roman „Zwietracht“ beschäftigt sich mit den Andorianern, genauer gesagt: Mit einer genetischen Krise. Die Novelle „Kampf“ wirft ein Schlaglicht auf die Talarianische Republik und den Heiligen Orden der Kinshaya, „Heimsuchung“ beschäftigt sich mit der Politik zwischen Typhon Pact und der Föderation und endet in einem sehr gemeinem Cliffhanger, der durch das Buch „Schatten“ grandios aufgelöst wird. Mit „Risiko“ endet der Siebenteiler in einem durchaus furios zu nennenden Finale. Ferner macht er den Weg frei für …

  9. „Star Trek – The Fall“


    Der Dreh- und Angelpunkt dieses Fünfteilers ist die Ermordung der Föderationspräsidentin, sowie damit verbundene Ereignisse. Und ich gehe mal sehr schwer davon aus, dass dies alles schon von langer Hand so geplant wurde, wenn man sich auf diversen Pedias durchliest, dass die Pose der Präsidentin Bacco auf dem Cover eines ihrer ersten Auftritte - „Gesetze der Föderation“ - sehr deutlich von einem Pressefoto mit John F. Kennedy inspiriert war. Aber wie auch bei jenem Präsidenten gilt die große Frage: Wer hat Präsidentin Bacco auf dem Gewissen und warum? Aber nicht nur dieser Problematik wird in den „The Fall“-Büchern Rechnung getragen. „Der Kaminrote Schatten“ – Buch 2 – wirft beispielsweise ein Schlaglicht auf eine angedachte Feierstunde, bei der Präsidentin Bacco auf eine Frau treffen sollte, die innerhalb der Cardassianischen Union den Rang einer Kastellanin innehat. Leider verstarb die Präsidentin in Folge des Anschlages aus „Erkenntnisse aus Ruinen“, der sich auf der neu errichteten Deep Space Nine ereignete. „Auf verlorenem Posten“ ist ein Sequel zu „Zwietracht“ und widmet sich der deutlich verschlechterten Lage auf Andor – was zu einem großen Opfer eines bekannten Heroen Deep Space Nines führt, „Der Giftbecher“ führt die Titan zur Erde und „Königreiche des Friedens“ beschäftigt sich mit einem politischen Ränkespiel.

  10. Star Trek - Früher war alles besser




    Schon der deutsche Kabarettist Jochen Malmsheimer hielt fest, dass der Satz „Früher war alles besser“ „ein Quadratunsinn“ ist. Ob er für den von Greg Cox geschriebenen Star Trek Classic Roman gleichen Titels eine Ausnahme gemacht hätte, ist mir nicht bekannt – wohl aber, worum es in diesem Werk geht. Captain James Tiberius Kirk (Oder Sören, wie Malmsheimer hier ab 2:01 erzählt)


    gerät im Rahmen einer diplomatischen Mission auf dem Planeten Yusub in einen Hinterhalt und wird von einer jungen Frau gerettet, die er erst für ein Mitglied seiner Besatzung hält. Doch als sie sich uns am Ende des zweiten Kapitels vorstellt, lesen die, die ihren Augen bei Begutachtung des Covers nicht glauben wollten, es schwarz auf weiß. Seven of Nine trifft auf James T. oder auch Sören Kirk.
  11. Die Destiny-Trilogie mit allen dazugehörigen Zusatzromanen


    Für Platz zwei meiner Leseliste empfehle ich auf die Dienste eines Rucksacks zurückzugreifen, will man sich von A) nach B) bewegen. Immerhin sind 10 Bücher nicht gerade wenig Lesestoff – aber Lohnender. Es bietet sich hier an, chronologisch vorzugehen – erst das Buch „Widerstand“ (Star Trek – The next Generation Band 2) zu lesen, dann Heldentod und „Mehr als die Summe“ (TNG Band 4 und 5) nachzuschieben, dann erst mit der Destiny-Trilogie anzufangen, anschließend den Nachklapp Einzelschicksale und Gesetze der Föderation zu genießen und sich danach „Stürmische See“ aus der Star Trek – Titan“ Reihe zu Gemüte zu führen und mit „Den Frieden verlieren“ diese literarische Tour de Force ausklingen zu lassen. Es mögen 10 Bücher sein – aber es sind 10 Bücher von größerer Wichtigkeit, da sie aufeinander aufbauen und die Saat für die anderen Crossover-Events ausbringen.
  12. Und auf Platz 1) der Bücher, die ich auf jeden Fall empfehlen würde, stehen „Die Ersties“

    Die „Pilotbände“ jeder einzelnen Star Trek Buchreihe. Ich persönlich ärgere mich, dass ich damals Vanguard nicht auf dem Schirm hatte und euch somit auch nichts dazu sagen kann – aber zur „Nummer eins“ einer jeweiligen Star Trek Buchreihe würde ich schon raten. Dort lassen sich ja oftmals schon die ersten zarten Ansätze in Richtung Story Arc erahnen und die ersten Zeichnungen neuer Charaktere. Aber auch das „Captains Table“-Buch „Gebranntes Kind“, das eine unglaublich gute Studie Captain Calhouns darstellt, „Ein Stich zur rechten Zeit“, das die Vergangenheit von Garak beleuchtet und „Die eugenischen Kriege“, in dem Gary Seven und Roberta Lincoln gegen den Aufstieg des Khan Noonien Singh kämpfen, ohne zu ahnen, wer er ist, gehören auf Platz eins.
Ich wünsche euch schöne Tage voller guter und spannender Literatur. Es grüßt


Der alte Trekkie.

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