Die „Fedcon“ – Kurzform für „Federation Convention“ – wird
durch Dirk Bartholomä veranstaltet. Hierbei handelt es sich um ein Spektakel,
bei dem interessierte Teilnehmer im Zuge sogenannter „Panels“ (also
„Frage-Antwort-Stunden“) ihre Lieblingsschauspieler beinahe alles fragen
können, was das Herz begehrt. Man möchte wissen, was es mit dem neuesten
Projekt auf sich hat, an dem Schauspieler X beteiligt ist? Kein Problem. Auch
die Antwort darauf, was Actrice Y hobbymäßig macht, wird gegeben. Wie war es in
Serie Z mit den Kollegen A, B, und C zusammenzuarbeiten? Diese Frage wird
ebenfalls beantwortet. Und so mancher Schauspieler schafft es, ein ganz
einfaches Wissensanliegen ausführlich und mit viel Witz zu beantworten, dass
nachher der ganze Saal begeistert jubelt.
Im Jahr 2013 ereignete sich die Convention erneut im
Düsseldorfer Maritim-Hotel am Flughafen – in der Zeit vom Donnerstag, 09. Mai bis zum Sonntag, 12. Mai. , im Schnitt von 10 bis 22 Uhr.
Donnerstag, 09.05.2013
Schon im Zuge der um 11 Uhr stattfindenden Pressekonferenz
wurde mitgeteilt, dass zwei weitere Schauspielerinnen ihre Teilnahme an der
Convention aus unterschiedlichen Gründen abgesagt hatten. Tricia Helfer
(Menschliche Zylonin „Nummer 6“ / Caprica-6 aus Battlestar Galactica) konnte
aus beruflichen Gründen nicht erscheinen, während sich im Umfeld um Aktrice Roxann
Dawson (B’Elanna Torres aus Star Trek: Raumschiff Voyager) ein familiärer
Notfall ereignet hatte. Auch Torchwoods Captain Jack Harkness (John Barrowman)
erschien nicht zur Pressekonferenz, ebenso Claudia Black (Vala Mal Doran aus
Stargate – Kommando SG-1 und Aeryn Sun aus Farscape – Verschollen im All) und Colin
Ferguson (Sherrif Jack Carter aus EUReKA). Die Schauspieler nahmen allerdings
an der Convention teil.
Wie schon in der Vorankündigung erläutert übernahm es Gigi
Edgley die Fedcon (in)offiziell mit ihrem Auftaktpanel, das von 13:30 Uhr bis
14:30 Uhr im Saal Maritim stattfand, zu eröffnen.
Miss Edgley spielte nicht nur in „Farscape – Verschollen im
All“ die Rolle der Chiana, sondern auch in der Serie „Rescue Special Ops“ die
Rolle von Lara Knight und in „Tricky Business“ einen Hauptcharakter namens
„Kate Christie“.
Sie stellte sich den Fragen der Fans, etwa „Wie war der
‚Casting Process’ für Chiana?“ (Wie wurde sie also für diese Rolle gecastet?),
„Was ist ihre Lieblingsfolge von Farscape?“, „Woran haben sie sich bei der
Darstellung des „Chiana-Charakters“ gehalten?“
und beantwortete diese sehr ausführlich. Beispielsweise erläuterte sie,
dass Chiana beim Betreten eines Raumes immer wieder darauf achten würde, wo der
Ausgang wäre, damit sie im Zweifelsfall entkommen könne und dass die sehr
„ausserirdischen“ Bewegungen dieser Rolle von manchen Leuten als „wie von einem
Vogel“ interpretiert wurden, während andere sich eher an eine Katze erinnert
wähnten.
Auch hatte sie allerhand interessante und lustige
Geschichten, die sich während der Arbeit am Set ereigneten, zu erzählen. Darunter
fiel beispielsweise, dass man niemals darauf käme, dass ein bestimmter
Schauspieler, der in der Sendung eine durchaus noble Person spielte, in der
Realität das war, was der englischsprachige Mensch „pottymouth“ nennt, sprich,
jemand der viele Kraftausdrücke verwendet.
Patti Yasutake, die während der Serie „Raumschiff Enterprise
– Das nächste Jahrhundert“ (TNG) die Rolle der Krankenschwester Alyssa Ogawa
spielte, war der Ersatz für die ausgefallene Roxann Dawson. Sie erzählte mit
viel Humor und Charme unter anderem davon, wie die Arbeit am Set von TNG war.
Matt Frewer nahm sich der Themen „EUReKA - die geheime Stadt“ und „Max Headroom“ an,
erzählte, dass er für die letztgenannte Serie
vier Stunden in der Maske sitzen musste, damit er den Titelcharakter mimen
konnte. Weiterhin verriet er, dass er dabei vor einer Greenscreen stand, also
vor einem grünen Hintergrund, der anschließend vom Computer herausgenommen und
durch einen anderen Hintergrund ersetzt wird. Im Falle von Max Headroom waren
dies bunte Linien, die den Eindruck eines Raumes vermittelten. Und das alles –
so betonte Frewer – noch vor der Verwendung von CGI – also von im Computer
erstellten Bildern (wie es heute verwendet wird).
Jasika Nicole – die in der Serie „Fringe – Grenzfälle des
FBI“ die Rolle der Astrid spielt – berichtete ebenfalls vom Set, von ihren
Nebenprojekten, etwa einem Graphic Novel und stellte dann am Samstag klar, dass
die Arbeit mit der Kuh „Gene“ (so etwas wie der heimliche Star aus Fringe)
keineswegs einfach war, denn: „Es ist eine Kuh.“
Und wenn man den genaueren Details der Arbeit mit diesem
Tier lauschte, kam man nicht umher, dem berühmten Satz „Arbeitet im Film nie
mit Kindern und Tieren“ zuzustimmen.
Der Animationsfilm „Proll Out“, der ebenfalls auf dem
Programm stand, handelte von einer Schlacht zwischen zwei Raumschiffen – und
was sich im ersten Moment fürchterlich martialisch anhört, ist, nach geistigem
Konsum des Werkes tatsächlich lustig und mit einigen Klischees des Genres
durchaus zu spielen in der Lage.
Nach dem Film fand die Opening Ceremony statt, die nun die
Convention tatsächlich auch offiziell eröffnete. In deren Zusammenhang wurden Personen,
die die Veranstaltung mit einem Panel oder einen Vortrag mitgestalteten, auf
die Bühne gebeten und vorgestellt. Natürlich durften auch die einen oder
anderen Trailer nicht fehlen, beispielsweise der Hinweis auf „Star Trek: Into
Darkness“. Hierbei handelt es sich um den zweiten Star Trek Film nach dem
Reboot von 2009 und somit auch um den zweiten Film unter der Regie von J.J.
Abrams.
An die Opening Ceremony schloss sich das Panel von Robert
Beltran an, welches er mit Ethan Phillips abhielt, dem die Vorführung des
Filmes „Starship Troopers“ folgte - im
Rahmen eines Panels mit Live-Kommentar der Hauptdarsteller Dina Meyer, Casper
van Dien, sowie Patrick Muldoon.
Freitag, 10. 05. 2013
„Star Trek veränderte die Welt“. Hierbei handelt es sich
nicht nur um eine Aussage, sondern auch um den Titel des Vortrages den Dr.
Hubert Zitt um 09:30 Uhr hielt und in dessen Rahmen wir beispielsweise
erfuhren, dass Nichelle Nichols (Uhura aus „Star Trek“) unter anderem auch
durch ihre Popularität dazu beitrug, dass sich Frauen und Personen
afro-amerikanischer Herkunft bei der NASA bewarben und im Gegensatz zu
vorherigen Versuchen dieser Personengruppen auch tatsächlich angenommen
wurden.
Anschließend folgte ein Panel von Miss Linda Park (Hoshi
Sato aus Star Trek: Enterprise) und danach –im Saal Düsseldorf – eine
Frage-Antwort-Runde von Andrea Thomas (bekannt u.A. als Telepathin Talia
Winters in Babylon 5).
Auch die Frage-Antwort-Runden von Eve Myles (Gwen Cooper aus
Torchwood), sowie Colin Ferguson (Sherrif Carter aus EUReKA) - dann wieder im
Saal Maritim - wurden interessant und mit humorigen Anklängen gestaltet.
Das darauf folgende Panel von Anthony Montgomery wurde
ebenfalls sehr locker gehalten.
Die Fragen nach seinem Comic und wie sich nun das Schreiben
von Film-Drehbüchern zum Schreiben von Comic-Drehbüchern unterscheidet, beantwortete
der Mime sehr klar und ausführlich.
Humorvoll und amüsant wurden auch die Panels von Claudia
Black und Ben Browder – letzteres, weil Akteur Browder (nach Blacks Panel) mit
einer Wasserflasche die Bühne betrat und begann, zwischen einzelnen Fragen
selbiges auf der Bühne zu verspritzen um „sein Territorium zu markieren“ – oder
die hinter ihm aufgestellten, mannshohen Buchstaben, die das Wort „Fedcon“
bildeten zu „Defcon“ umpositionierte.
Den beiden Farscape- und Stargate-Mimen folgte der Auftritt
von John Barrowman, der über die Bühne fegte, tanzte und sang. Auch hier wurden
Fragen gerne einmal mit einem augenzwinkernden Humor beantwortet und Zuschauer
(nicht ernst gemeint) angegangen.
Samstag, 11.05.2013
Der Samstag begann, wie schon der Freitag, mit einem Vortrag
von Hubert Zitt, der von seiner „eigenen Star Trek Geschichte“ erzählte. Beispielsweise
berichtete er davon, dass er am Flughafen angehalten wurde und seinen
Laserpointer abgeben musste. Der Grund: Die Gerätschaft die Zitt hin und wieder
verwendet, wurde in einen Plastikphaser – eine Waffe aus Star Trek – eingebaut.
Der Zollbeamte sagte, dass er diesen Pointer nicht mitnehmen dürfte, da es sich
dabei um einen waffenähnlichen Gegenstand handelte.
Erneut fand ein Panel mit Gigi Edgley statt, in dessen
Rahmen sie uns Ausschnitte aus „Tricky Business“ und „Rescue Special Ops“
präsentierte und auch auf Fragen einging.
Im Programm fand sich auch die Lesung des Romanes „Homo
Sapiens 404“, einem Roman, der sich mit dem „Omega“ beschäftigt, also mit der
Apokalypse, dem Ende der Welt und wie es danach weiterginge. Gelesen wurde das
erste Kapitel von Autorin Claudia Kern, die anschließend noch genügend Zeit
fand, um auf einige Fragen, die das Publikum hatte, genauer einzugehen.
Die Autorin blieb auf der Bühne, um sich mit Tom Veschke und
Steffen Volkmer über die „Top und Flop 2012 auf der Leinwand“ zu unterhalten.
Hier wurde etwa festgehalten, dass die Leute, die den Film „Marvels – the
Avengers“ nicht mochten, zumindest in diesem Saal in der Minderheit waren.
Nicht nur über diesen Film wurde geredet, auch „Beasts of the southern wild“
wurde besprochen. Aber diese „Top und Flop“-Debatte war keineswegs ein pures
„Aufzählen“ von Filmfakten, es wurde auch begründet, warum die Personen auf der
Bühne einen bestimmten Film (nicht) mochten.
Nessi betrat anschließend die Bühne und referierte über eine
neue Kika-Nachtschleife, die sich mit dem griesgrämigen Kastenbrot „Bernd“
beschäftigt, der dieses Mal einen Blick auf Nerds wirft. Die reine Lexikondefinition eines „Nerds“,
lässt sich etwa mit „Fachidiot“ zusammenfassen, aber auch mit „Streber“,
„Langweiler“ oder gar „Sonderling“. Eine andere Definition wäre natürlich die
der sogenannten „Hardcore-Fans“ von Serien, Filmen, Comics und anderem. Wie man
im Zuge der Schlusspointe (welche genau das ist, möchte ich natürlich nicht
verraten) festhalten kann, ist der Großteil von uns ein bisschen „nerd“-ig,
wenn man sich mit speziellen Interessensgebieten beschäftigt, die nicht
unbedingt von der Umwelt geteilt werden.
Auch der Kostümwettbewerb (Costume Show – Talent Contest)
war einen Blick wert.
Für diesen Programmpunkt wurde ein Platz in der Jury
verlost. Dem Gewinner leistete Maskottchen Fergul (eine mannshohe Katze in
gelbem Uniformshirt) und zwei Mitglieder der Defcon-Aktionsgruppe Gesellschaft.
Es war nun an ihnen die Beiträge der angemeldeten verkleideten Gäste zu
bewerten – etwa mehrere Mitglieder einer Familie, die Charaktere aus dem Doktor
Who-Franchise darstellten.
Sonntag, 12. 05. 2013
Der letzte Tag wurde von mir genutzt, um mich im Raum Moskau
von 12 bis 13 Uhr über „Star Trek im Roman“ zu informieren, einer Veranstaltung
bei der Christoph Humberg, Anika Klüver, Martin Frei und andere Mitarbeiter des
Cross-Cult-Verlages nicht nur über das Franchise Gene Roddenberrys sprachen.
Man widmete sich auch den neu-aufgelegten (und erstmals ungekürzten)
Bond-Büchern des Ian Fleming, den Werken „Richard Castles“ – also dem
Protagonisten aus der Fernsehserie „Castle“, die Freitags auf Kabel 1 läuft und
unter dessen Pseudonym Bücher geschrieben werden - und auch dem (nicht ganz ernst gemeinten)
Geek-Lebensratgeber „Sorge dich nicht, Beame.“
Dr. rer. nat. Mona Abdel-Hamid, unter anderem für das
LVR-Klinikum Essen tätig, referierte über das Thema „Der stille Weltraum“ – das sich mit
Gehörlosigkeit und Hörbehinderung beschäftigt und für die Wahrnehmung von
Menschen mit Hörbehinderung sensibilisiert. Hierzu dienten Szenen aus der
TNG-Folge „Loud as a whisper“ (oder in Deutsch: „Der stumme Vermittler“).
Nach Beendigung dieses Vortrages besuchte ich das Starship-Troopers-Panel
im Saal Düsseldorf, in dem Casper Van Dien, Dina Meyer und Patrick Muldoon über
diesen Film, sowie über andere Werke, an deren Produktion sie beteiligt waren,
erzählten.
Dem schloss sich ein Besuch im Saal Maritim an, in dem die
beiden „Zwei-Personen-Panels“stattfanden:
Colin Ferguson & Matt Frewer (beide aus EUReKA –die geheime Stadt), anschließend John Barrowman und Eve Myles aus
Torchwood.
Nachdem Barrowman und Myles die Bühne verließen, begann die
Closing Ceremony, welche die Fedcon offiziell beendete und bei der mit
Lasershow, Musical und einem Lichtschwertkampf wirklich alle Register gezogen
wurden.
Die Atmosphäre der gesamten Convention war wieder einmal
gigantisch. Kostümierte Fans hatten sich auf den Weg nach Düsseldorf begeben,
um ihre Schauspieler zu sehen und sich mit Personen, die sich für dieselbe
Thematik interessieren, zu unterhalten.
Panels der Schauspieler, aber auch normale Vorträge, wurden mit Esprit und Elan, Humor und
Augenzwinkern abgehalten, die Beteiligten taten hier das, was der anglophile
Mensch „bringing their A-game“ nennt – sie brachten sich also voll ein, zeigten
sich von ihrer besten Seite.
Dies muss natürlich im besonderen Maße für den „Master of
Ceremony“ – den Conferencier – gelten, der zwischen den unterschiedlichen
Auftritten das Publikum auf den neuen Gast einzustimmen hat, die Aufmerksamkeit
der Zuschauer auf Videobeiträge lenken muss und alles in allem dafür sorgen,
dass keine allzu langen Pausen entstehen. Garrett Wang (Harry Kim aus Star Trek
– Raumschiff Voyager) übernimmt diese Aufgabe hervorragend.
Es gibt natürlich auch Nachteile. Diese sind allesamt
eigentlich minimaler Natur, wenn etwa die Technik nicht funktioniert und somit
Mikrophone und Beamer ausfallen.
Abschließend stellt sich die Frage: „Lohnt sich ein solcher
Besuch überhaupt?
Lohnt es sich tatsächlich, an Mikrophonen Leuten Fragen zu
stellen, die man vorher allenfalls einmal auf dem Bildschirm gesehen hat und
anschließend vermutlich eine lange Zeit nie wieder sehen wird? Lohnt es sich,
sich mit Leuten zu unterhalten, die man vorher gar nicht kannte und man danach
vermutlich ebenfalls nie wieder sieht?“
Darauf kann es nur eine Antwort geben: Ja.
Ja, es lohnt sich. Eine solche Convention macht eine Menge
Spaß, ist durchaus mit etlichen interessanten Fakten gespickt und für den einen
oder anderen Fan von Serien aus dem Science-Fiction-Genre ein absolutes Muss.
Yeah alter Trekkie, wie immer ein super post der seinesgleichen sucht. Dickes LIKE von https://www.facebook.com/faireschneiderei/ #fürandersandere
AntwortenLöschenJa, Mike, wir Trekkies sind halt ein cooles Völkchen. Und wenn ich einen Facebook-Account hätte, würde ich das sowas von unterstützen, denn die Idee ist gut. So gut es leider "nur" über diese Homepage den Kommentar, dass ich die Faire Schneiderei klasse finde.
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